Es gibt verschiedene Bewerbungsformen und jede Einzelne erfordert Ihr ganz spezielles Anschreiben.
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Bewerbungsformen
Seit einigen Jahren sind die Onlinebewerbungen, bedingt durch den Internetboom, auf dem Vormarsch. Die Bewerbungsunterlagen, egal ob Online oder auf dem Postweg, sollten aber immer einer großen Sorgfalt unterliegen. Gerade beim Online Bewerben ist dies oft nicht der Fall.
Es gibt genügend Untersuchungen, die belegen, dass der Onlinebewerbung die Zukunft gehört. Die Frage ist nur noch, wann das Bewerben mit dem Internet die schriftliche Variante ablösen wird. Im internationalen Vergleich ist Deutschland hier auf den hinteren Rängen, andere führende Wirtschaftsnationen akquirieren bereits wesentlich häufiger über das Internet. Zudem ist es hierzulande noch häufig üblich, dass einer erfolgreichen Onlinebewerbung eine schriftliche Bewerbung auf dem Postweg folgt.
Die Wachstumsraten der Stellenbewerbung im Internet lassen jedoch die klaren Tendenzen erkennen, wonach innerhalb der nächsten 10 Jahre die schriftliche Bewerbung ihre Bedeutung verliert. Dieser Trend geht nicht auf die Tendenz der Bewerber zur digitalen Bewerbung zurück, sondern auf die Erkenntnis der Unternehmen mit der digitalen Form richtig Geld zu sparen. Die Bewerber, die sich jetzt bewerben müssen, haben davon natürlich wenig. Ihnen stellt sich die Frage -
Unter dem Begriff der Onlinebewerbung werden heute einige Sachen zusammengefasst, die jedoch ganz unterschiedlich sind und ihre jeweiligen Vor-
Die E-
Große Konzerne haben in der Regel eigene Bewerbungsformulare, die der Bewerber im Internet auf der Seite des Unternehmens ausfüllen muss. Daimler Chrysler zum Beispiel nimmt auf dem Postweg überhaupt keine Bewerbungen mehr an. Hier zählt die Bewerbung nicht mehr als erste Arbeitsprobe, sondern die Daten rücken in Vordergrund. Es ist kein Geheimnis, dass hier der Personalentscheider die Bewerber mittels Software aussucht. Wer keinen Einser-
Jeder Bewerber sollte sich beim Ausfüllen der Bewerbungsformulare klar machen, dass hier nur die Fakten zählen. Jedoch ist dies nicht der einzige Nachteil der Bewerbungsformulare. Es gibt für die Formulare keine einheitlichen Standards bei den Unternehmen.
Jedes Unternehmen hat seine eigene Form des Bewerbungsformulars für Onlinebewerbungen, weshalb der Bewerber für jedes Unternehmen ein eigenes Formular ausfüllen muss. Solange es ein Überangebot an Arbeitskräften in Deutschland gibt, wird sich dieser Trend auch nicht umkehren.
Fallen der Onlinebewerbung
Teure, Bewerbungsmappen, Hochglanzfotos, Zeugniskopien und Dutzende von Briefmarken -
In Branchen, in denen Telekommunikation und Internet eine Rolle spielen, wird diese Methode ein immer größeres Thema. Vor allem große Firmen mit vielen Bewerbern regeln die Auswahlverfahren über das Internet. Der Autohersteller BMW bevorzugt die Online-
Ein so genannter Job-
Wer sich entschließt, seine Bewerbung per E-
Werden E-
Der Top-
Anschreiben, Lebenslauf, Foto und eingescannte Zeugnisse werden zur guten Übersichtlichkeit am besten in einem einzigen PDF-
Ich rate Bewerbern, E-
Bei Fotos lohnt es sich, auf Qualität zu achten. Gängig sind qualitativ hochwertige Porträtfotos. Es sei denn, der Bewerber wird gerade durch das altmodische Passfoto schon wieder interessant. Persönlichkeit zählt nämlich immer -
Weitere Infos zu diesem Thema unter: www.online-
Onlinebewerbung
oder: Wie ich mich am Telefon richtig "verkaufe"
Ein Telefongespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber kann Stress bedeuten, öffnet aber viele Türen (auch oft die Tür zum Vorstellungsgespräch) und liefert wertvolle Informationen über die Stelle und die Anforderungen des gesuchten Kandidaten.
Für Initiativbewerbungen ist ein vorheriges Telefongespräch sogar Pflicht!
Für ein Telefonat ist es notwendig, gut vorbereitet zu sein. Wichtig ist es, am Anfang des Telefongespräches mit dem Personalfachmann höflich anzufragen, ob dieser Zeit hat für ein Gespräch. Falls nicht, sollte ein Telefon-
Hier eine kurze Checkliste der Vorbereitungen:
Kurz vor dem Telefonat:
Telefonregel Nr. 1 -
Während des Telefongespräches helfen folgende Tipps:
Im Anschluss finden Sie eine Telefonatstruktur für ein Telefonat eines Elektrikers mit einem potenziellen Arbeitgeber.
Einstieg
Lächeln
Grüß Gott / Guten Tag, ich bin Frau/Herr ….
Ich habe Ihre Anzeige gelesen und bin an der (ausgeschriebenen) Stelle als Elektriker (sehr) interessiert.
Hauptteil
Ich bin gelernter Elektriker und habe 5 Jahre Berufserfahrung im Bereich Haustechnik, speziell in der Klima-
Bevor ich mich bei Ihnen schriftlich bewerbe, hätte ich noch ein paar / fünf Fragen:
Beispiele:
Interessant ist für mich (auch), ob ich ausschließlich auf WSCAD arbeiten würde oder welches andere System Sie in Ihrem Haus einsetzen. Über meine Gehaltsvorstellungen möchte ich mich mit Ihnen persönlich unterhalten. (Antwort auf die Frage nach Ihren Gehaltswünschen bzw. wenn danach in der Stellenanzeige gefragt wird) Herr X, das was Sie mir über die Stelle erzählt haben, hört sich für mich sehr gut an / hat mein Interesse an der Stelle noch verstärkt. Ich möchte mich gerne bei Ihnen persönlich vorstellen. Ist es Ihnen am Dienstag um 9.30 Uhr recht oder passt es Ihnen am Donnerstag um 15 Uhr besser? Kann ich die Bewerbungsunterlagen zu Ihren Händen schicken?
Schluss
Vielen Dank für das (informative / interessante) Telefongespräch. Wie besprochen sende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen. Ich freue mich auf unser gemeinsames Gespräch am ... um ... Uhr in Ihrem Hause. ... (Ich wünsche Ihnen) noch einen schönen (Arbeits-
Behandlung von Einwänden am Telefon:
Wie bereite ich eine telefonische Rückfrage vor?
Häufig sind in Stellenanzeigen ein Ansprechpartner und eine Telefonnummer für Rückfragen angegeben. Wenn Sie dieses Angebot nutzen, kommt dies einer telefonischen Vorabbewerbung gleich. Beachten Sie diese Regeln:
Wenn Sie eine Antwort bekommen haben, machen Sie im Anschreiben deutlich, dass Sie mit dieser Information etwas anfangen können: "... bei der von Ihnen genannten Kundenzahl scheint mir eine 4-
Stolpersteine beim Telefoninterview
Trotz optimaler Vorbereitung kann es während des Telefoninterviews immer noch zu Unmengen von Peinlichkeiten und Stolpersteinen kommen.
Gegen fast alles kann man sich bereits im Vorfeld schützen: Für den Fall, dass genau zu dem Zeitpunkt des Bewerbungsgesprächs die Nachbarin bei ihnen Sturm klingelt, weil ihr der Zucker ausgegangen ist, stellen Sie die Klingel aus und suchen Sie einen ruhigen Raum auf.
Nachdem die äußere Ruhe nun also gewährleistet zu sein scheint, wartet schon der nächste Stolperstein:
Sollten Sie nicht zufällig Müller oder Schulze heißen, kann es vorkommen, dass Ihr Gesprächspartner Sie bittet, Ihren Namen zu buchstabieren. Das Buchstabieren macht nicht nur einen guten Eindruck, sondern ist auch überall bekannt und anerkannt.
Beherrschen Sie diese Form des Buchstabierens, wird der Personalleiter am anderen Ende der Leitung verstehen, ohne mehrfach nachzufragen und ein reibungsloser Ablauf des Telefongesprächs ist sichergestellt:
Telefonbewerbung
A |
= |
Anton |
B |
= |
Berta |
C |
= |
Caesar |
D |
= |
Dora |
E |
= |
Emil |
F |
= |
Friedrich |
G |
= |
Gustav |
H |
= |
Heinrich |
I |
= |
Ida |
J |
= |
Julius |
K |
= |
Konrad |
L |
= |
Ludwig |
M |
= |
Martha |
N |
= |
Nordpol |
O |
= |
Otto |
P |
= |
Paula |
Q |
= |
Quelle |
R |
= |
Richard |
S |
= |
Siegfried |
T |
= |
Theodor |
U |
= |
Ulrich |
V |
= |
Viktor |
W |
= |
Wilhelm |
X |
= |
Xaver |
Y |
= |
Ypsilon |
Z |
= |
Zürich |
Ä |
= |
Ärger |
Ö |
= |
Österreich |
Ü |
= |
Übel |
ß |
= |
scharfes s |
Sch |
= |
Schule |
Ch |
= |
Chor |
Ph |
= |
Pharao |
Nachdem nun also auch die zweite Hürde genommen ist, kommt schon das nächste Problem auf Sie zu:
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihr Gegenüber Ihnen eine Frage stellt, die Sie im Moment nicht beantworten können, weil Sie nicht darauf vorbereitet sind oder vielleicht die Frage nicht verstehen?
Verlieren Sie nicht die Beherrschung, wenn Sie mit Fragen bombardiert werden, sondern bleiben Sie ehrlich und versuchen Sie, sich nicht herauszuwinden.
Es kann durchaus sein, dass dies zur Taktik Ihres Gesprächspartners gehört.
Da lange nicht mehr alle vakanten Stellen ausgeschrieben werden, zahlt sich Initiative im Vorfeld aus. Allerdings haben Initiativ-
Bei der Initiativbewerbung hat sich der Bewerber dagegen im Vorfeld über das Unternehmen informiert, den Personalbedarf sondiert, allgemeine Informationen über das Unternehmen recherchiert und den Namen des Empfängers in Erfahrung gebracht.
Große Unternehmen freuen sich darüber, dass durch Initiativbewerbungen Engagement und Motivation deutlich werden, ganz besonders bei Hochschulabsolventen und Young Professionals. Aber auch kleinere Unternehmen kalkulieren Initiativbewerbungen bei ihrer Personalplanung ein und schreiben die Stellen deswegen nicht aus.
Zur Bewerbungsstrategie gehört notwendigerweise auch immer die Initiativbewerbung, d. h. die unaufgeforderte Zusendung von Bewerbungsunterlagen. Diese Form der Bewerbung ist mit mehreren Vorteilen verbunden:
Führen Sie vor jeder Initiativbewerbung ein Telefongespräch mit der Personal-
Die Initiativbewerbung entspricht in Form und Aufbau der üblichen Bewerbung um eine konkret ausgeschriebene Stelle. In Bezug auf die Bewerbungsmappe gibt es keine grundsätzlichen Unterschiede. Nur das Anschreiben selbst unterliegt anderen Anforderungen:
Vor allem die Beantwortung der letzten Frage verlangt eine umfassende Recherche Ihrerseits. Wichtige Informationen, die Sie für eine Initiativbewerbung benötigen, finden Sie auch im Bereich "Arbeitgeber A-
Die Initiativbewerbung
Unter Kreativ-
Solch eine Kreativ-
Achten Sie aber zwingend darauf, dass Sie sich nicht eher verstellen, als vorstellen!
Szenario 1:
Was passiert, wenn ein Bewerber, ein Software-
Szenario 2:
Was passiert, wenn eine Marketing-
Szenario 3:
Was passiert, wenn ein Bewerber seine Bewerbungsmappe mit einem Ziegelstein zusammen an den potenziellen Arbeitgeber schickt, dabei im Anschreiben der Hinweis auf den Stein und der Spruch: „Ich habe nun ein Stein bei Ihnen im Brett“. Oder das gleiche Szenario, nur anstatt des Ziegelsteins ein alter/neuer Schuh und der Spruch: „Ich habe nun bei Ihnen den Fuß in der Tür“.
Szenario 4:
Was passiert, wenn ein Bewerber seine Bewerbungsmappe bunt (Zeichen oder Blätter), in einem anderen Format (nicht DIN A4), den Versandumschlag mit Konfetti, Rosenblätter, etc, füllt (die natürlich beim Öffnen herausfallen), mit Düften oder sogar Zigarettenrauch bestäubt?
Glauben Sie nicht? Ist aber alles schon passiert. Die Frage ist, geben kreative Bewerbungen der Bewerbung und somit dem Bewerber mehr Chancen auf den Job oder das Vorstellungsgespräch? Sind Bewerbungen mit Aha-
Die Bewerberin im Szenario 2 hat hier womöglich bessere Chancen als ihre Mitbewerberinnen. Sie stellt einen positiven und direkten Bezug zwischen sich, einem unternehmenseigenen Produkt und dem Unternehmen selbst her. Das wirkt erfrischend. Auch zu der Position als Marketing–Managerin passt eine Aktion die Stimmung für eine Produkt mach. Wenn nun auch noch die anderen drei Faktoren der oben genannten Liste passen, hat die Bewerberin gute Chancen zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Note der kreativen Bewerbung: 2+
Was ist mit dem Szenario 1 und 3? Hier kann jedem Bewerber nur geraten werden, genau abzuwägen, ob so eine Bewerbung wirklich zum Unternehmen, der Position, dem Aufgabenbereich und der eigenen Persönlichkeit passen. Wir kennen nur seltene Fälle, in den diese Art der kreativen Bewerbung erfolgreich war.
Note der kreativen Bewerbung: 4-
Auch in Szenario 4 können sich negative Einflüsse bemerkbar machen. Was passiert, wenn dem Personalmitarbeiter, die Konfettis auf den Boden fallen und er nun diese vom Teppich langwierig aufsuchen muss. Oder den Duft als unangenehm empfindet. Das kann das aus für die Bewerbung sein. Gerade in einem konservativen Unternehmen wird darauf geachtet, dass die Bewerbung nicht zu sehr aus dem Rahmen fällt.
Regeln für eine kreative Bewerbung:
Gute Beispiele für kreative Bewerbungen:
Praxistipp: Spätestens zum Vorstellungsgespräch sollten Sie mit einer klassischen Bewerbungsmappe mit allen Unterlagen und Anlagen aufwarten.
Quelle: www.bewerben.de/informationen/kreative_bewerbung.htm
Wenn Sie sich schon für eine Kreativ-
Beispiel1:
Sie möchten sich bei einer Kneipe als Kellner/in bewerben.
Besuchen Sie doch vorher einmal ihren Arbeitgeber inkognito und schauen sich das Lokal an. Eine Speise-
Beispiel2:
Eine im Frühjahr oder Sommer gestaltete Weihnachtsmotiv-
Die Kreativ-
Bewerbungen ohne Foto, Name, Alter, Geschlecht, Herkunft und Familienstand: Das Modellprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes "Anonymisierte Bewerbungsverfahren" ist am 25.11.2010 offiziell gestartet. Für je 12 Monate werden Deutsche Post, Deutsche Telekom, L´Oréal, Mydays, Procter & Gamble, das Bundesfamilienministerium, die Bundesagentur für Arbeit in Nordrhein-
Beim Modellprojekt werden mehrere Tausend Bewerbungen für rund 225 Arbeits-
Ein kurzer Blick auf den Namen, das Geschlecht oder das Alter genügt in vielen Fällen, um eine Bewerbung auszusortieren: Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, ältere Arbeitsuchende und Frauen mit Kindern werden in Bewerbungsverfahren oft benachteiligt. Sie haben deutlich schlechtere Chancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Das belegen zahlreiche Studien und die Beratungserfahrung der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS).
Zuletzt hat eine beim Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) erschienene Studie belegt, dass allein die Angabe eines türkischen Namens ausreicht, die Chance auf ein Vorstellungsgespräch um 14 Prozent zu senken, in kleineren Unternehmen sogar um 24 Prozent. An die ADS wenden sich außerdem häufig allein erziehende Frauen und Menschen über 50 Jahre, die wegen ihres Familienstandes oder ihres Alters benachteiligt werden. Das ist ungerecht. Hier wird qualifizierten Menschen die Chance auf den Jobeinstieg verweigert. Und es ist wirtschaftlich schädlich. Denn vielfältige Teams arbeiten nachweislich besser und erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit.
Eine Möglichkeit, gegen die bewusste oder unbewusste Benachteiligung bestimmter Personengruppen vorzugehen, sind anonymisierte Bewerbungsverfahren. Ausgehend von guten Erfahrungen in anderen Ländern hat die unabhängige Antidiskriminierungsstelle des Bundes im November 2010 ein deutschlandweites Modellprojekt gestartet, in dem verschiedene Unternehmen, Behörden und Kommunen anonymisierte Bewerbungsverfahren testen.
Wie funktionieren Bewerbungsverfahren ohne persönliche Angaben?
Wichtig ist, dass die Einladung zum Vorstellungsgespräch ausschließlich aufgrund der Qualifikation erfolgt. Bei anonymisierten Bewerbungen wird daher zunächst auf ein Foto der sich bewerbenden Person, ihren Namen, die Adresse, das Geburtsdatum oder Angaben zu Alter, Familienstand oder Herkunft verzichtet. Abgesehen davon können alle üblichen Informationen abgefragt werden, wie etwa Berufserfahrung, Ausbildung, Motivation, usw. An dieser Stelle gibt es keinen signifikanten Unterschied zu herkömmlichen Lebensläufen – außer dem Verzicht auf Jahreszahlen. In der ersten Auswahlrunde wird der Blick der Personalerinnen und Personaler ausschließlich auf die Qualifikation der Bewerbenden gelenkt. In der zweiten Phase, wenn die Einladung zum Vorstellungsgespräch ausgesprochen ist, erhalten Personalerinnen und Personaler vollständige Unterlagen mit persönlichen Angaben und können sich auf das Gespräch vorbereiten. Sie sitzen also nicht – wie oft angenommen wird – vor einer ihnen völlig unbekannten Person.
Wie können Unternehmen anonymisierte Bewerbungen umsetzen?
Es gibt verschiedene Methoden. Die Anonymisierung muss an die bisherigen Bewerbungsverfahren im Unternehmen angepasst werden. Je nach Arbeitsbereich kann das sehr unterschiedlich aussehen. In unserem Modellprojekt werden sämtliche Anonymisierungsmethoden getestet und auf ihre Tauglichkeit geprüft.
Grundsätzlich gibt es drei Varianten:
Wie sieht es im internationalen Vergleich aus?
Viele europäische Länder haben bereits Erfahrungen mit anonymisierten Bewerbungsverfahren gesammelt. Ergebnisse eines Modellversuchs in Schweden haben zum Beispiel gezeigt: Lässt man persönliche Angaben weg, haben Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund deutlich bessere Einstiegschancen. In Ländern wie den USA oder Kanada sind anonymisierte Bewerbungen längst gang und gäbe und auch in Belgien sind sie seit Jahren Standard im öffentlichen Sektor. Deutschland hinkt bei diesem Thema bislang hinterher.
Ziele des Pilotprojekts
Natürlich bieten anonymisierte Bewerbungen keinen hundertprozentigen Schutz vor Benachteiligungen. Aber sie können dabei helfen, Diskriminierung abzubauen. Statistisch gesehen findet Diskriminierung vor allem in der ersten Phase von Bewerbungsprozessen statt, also vor der Einladung zum Vorstellungsgespräch. Bekommen Bewerbende erst einmal die Chance, im persönlichen Gespräch zu überzeugen, verliert manches Vorurteil seine Kraft. Bei anonymisierten Bewerbungsverfahren geht es um diese erste Chance. Sie können außerdem helfen, neue Bewerbergruppen zu erschließen und sicherzustellen, dass Unternehmen die qualifiziertesten Bewerberinnen und Bewerber zum Vorstellungsgespräch einladen.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes setzt daher auf Freiwilligkeit und Überzeugung, nicht auf gesetzliche Regelungen. Sie will Unternehmen anregen, ihre bisherige Bewerbungskultur zu überdenken. Das Modellprojekt wird während der gesamten Dauer wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Das anonymisierte Bewerbungsverfahren