Papiere bzw. unterschiedliche Papiersorten


Wer schon mal ein Foto auf normalem Papier und dann auf Fotopapier gedruckt hat, weiß: Papier ist nicht gleich Papier. Auf Normalpapier sieht das Foto unscharf, blaß und glanzlos aus, das Fotopapier bringt das Bild scharf und mit brillanten Farben bestens zur Geltung.



Hier gibt’s Antworten.


Aus welchen Materialien besteht Papier?


Fast jedes Papier besteht hauptsächlich aus Holzfasern, die je nach Sorte aus Holzstoff, chemisch behandeltem Holz (Zellstoff) oder Altpapier gewonnen werden. Für höherwertiges Brief-, Kopier- oder Druckerpapier nutzen die Hersteller ausschließlich Zellstoff. Zeitungen und Karton bestehen oft aus Holzstoff, Sorten mit dem Umweltzeichen “Blauer Engel” aus Altpapier.

Neben Fasern enthält Papier zu 25 bis 30 Prozent Füll- und Hilfsstoffe. Füllstoffe sind Mineralien, überwiegend Calciumcarbonat (Kreide, Kalkstein, Marmor) sowie Kaolin. Ohne sie ließe sich Papier schlechter beschreiben und bedrucken. Zudem wäre die Lichtdurchlässigkeit (Opazität) geringer: Auf der Vorderseite Geschriebenes würde auf der Rückseite durchscheinen.

Füllstoffe haben für Papierhersteller einen weiteren Vorteil: Sie sind billiger als Zellstoff. Zu den Hilfsstoffen zählen Leimungsmittel, Stärke, Farbstoffe und optische Aufheller (Weißmacher).

Für höherwertige Sorten wird das Rohpapier veredelt. Gestrichenes Papier erhält einen oder mehrere dünne Aufstriche mit Streichfarbe auf beiden Seiten. Die Farbe besteht hauptsächlich aus Pigmenten, Bindemittel und Wasser. Die Streichfarbe deckt die faserige Papieroberfläche ab und macht sie glatter.

Bei Tintendruck-Spezialpapieren ist dieser Aufstrich sehr saugfähig. Er nimmt die Tinte auf und sorgt so für ein schärferes und kräftigeres Druckbild im Vergleich zu herkömmlichen Kopierpapier.

Fotopapiere für den Tintendruck haben mehrere Aufstriche, die die Tintentropfen aufsaugen und für Glanz, Kratz- und Wasserfestigkeit sorgen. Zusätzlich sind manche Sorten beidseitig mit Polyethylen beschichtet.


Wie wird Druckerpapier hergestellt?


Die modernen Papiermaschinen in Papierfabriken sind bis zu 10 Meter breit und produzieren 2000 Meter Papier in der Minute - das sind 120 Kilometer in einer Stunde.


Die industrielle Papierherstellung umfasst folgende Arbeitsschritte:



Wie wird das Papier veredelt?


Höherwertige Sorten, etwa gestrichenes Papier oder Fotopapier, durchlaufen weitere Stationen:



Was unterscheidet Laser- und Tintendruckpapier?


Sie müssen unterschiedlichen Anforderungen genügen. Beim Laserdruck wird das Druckpulver, der Toner, mit Hitze und Druck aufs Papier “gebacken”. Das halten Tintendruckpapiere nicht aus. Ihre Beschichtung würde im Laserdrucker abbröckeln und ihn beschädigen.

Tintendrucker verspritzen flüssige Tinte. Treffen die winzigen Tröpfchen auf herkömmliches Kopierpapier, dringt die Tinte nicht sofort ins Papier ein, sondern verläuft entlang der Papierfasern. Welche Folgen das hat, lässt sich meist mit bloßem Auge erkennen: Buchstabenränder sind etwas ausgefranst und Farben blasser im vergleich zu Ausdrucken auf Spezialpapier. Denn das hat eine saugfähige Oberfläche, die die Tinte sehr schnell absorbiert und so ein Verlaufen verhindert.


Bringt jedes Fotopapier mit jedem Tintendrucker gute Ergebnisse?


Nein. Es gibt Fotopapier mit feinporiger (mikroporöser) und mit aufquellender Beschichtung. Viele Tintendrucker und Multifunktionsgeräte drucken Fotos mit Farbstofftinte. Dagegen arbeiten die Geräte von Kodak, die meisten von Epson und wenige HP-Modelle mit Pigmenttinte. Für optimale Ergebnisse benötigt der Drucker also das passende Papier.



Was bedeuten Angaben wie gestrichen, glossy, semi-glossy oder matte?


Sie kennzeichnen die Beschaffenheit der Papieroberfläche und die Wirkung auf den Betrachter. Gestrichenes Papier ist glatter als herkömmliches Kopierpapier und glänzt etwas. Gestrichene Tintendruckpapiere haben eine saugfähige Schicht. Sie nimmt die Tinte besser auf als Kopierpapier und liefert damit bessere Druckqualität.

Wie beim klassischen Fotopapier gibt es auch für Tintendrucker Papiere in unterschiedlichen Glanzgraden: “Glossy” bezeichnet glänzendes Fotopapier, “matte” ein mattes, und “semi-glossy” liegt dazwischen. Häufig garnieren die Hersteller ihre teuersten Hochglanzpapiere mit zusätzlichen Adjektiven, zum Beispiel “high”, “super” oder “ultra”.


Was ist Grammatur?


Das Papiergewicht (Grammatur) gibt an, wie viel Gramm ein Quadratmeter einer Papiersorte wiegt. Schweres Papier ist meist etwas dicker und steifer als ein leichteres. Kopierpapier wiegt zum Beispiel 80 Gramm pro Quadratmeter, hochwertige Fotopapiere mindestens 240 g/m2.


Was gibt der Weißgrad an?


Der Weißgrad ist eine Maßzahl für die optische Reflexion eines Papiers. Weißes Papier, das den Betrachter schon fast blendet, hat einen sehr hohen Weißgrad, Recyclingsorten dagegen einen geringen. Um Papier weißer zu machen, arbeiten Hersteller meist mit optischen Aufhellern. Die haben allerdings oft den Nachteil, dass sie das Papier schneller vergilben lassen.


Wann ist Papier holzfrei?


Die Bezeichnung “holzfrei” ist irreführend, denn heute enthält jedes Papier Holz. Sogenanntes holzfreies Papier besteht aus Zellstoff, ist unbeschichtet und wird, anders als Papier aus Holzstoff, weiterverarbeitet: Die Zellstofffasern werden chemisch behandelt, um störende Holzanteile wie Lignin zu entfernen. Lignin macht Papier dunkler und lässt es schneller altern, das Papier vergilbt recht zügig. Das zeigen Tageszeitungen, die aus Holzstoff hergestellt sind.


Welches Papier verwendet man am besten wofür?


Das hängt davon ab, was Sie mit den Ausdrucken vorhaben. Geschäftsbriefe oder Bewerbungsschreiben erfordern ein höherwertigeres Papier als private Ausdrucke:



Wie verwende ich Druckerpapier richtig?


Bevor Sie einen Stapel Papier ins Papierfach legen, lockern Sie ihn auf. Das sorgt dafür, dass die Blätter nicht aneinander haften und zusammen eingezogen werden.

Legen Sie Spezialpapier immer richtig herum in den Drucker. Sonst wird die falsche, ungeeignete Seite bedruckt. Beachten Sie die Hinweise auf der Verpackung, und schauen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Druckers nach, wie Sie das Papier einlegen müssen.

Verwenden Sie immer nur für den Druckertyp geeignetes Papier. Es darf nicht zu dünn (leicht) und nicht zu dick (schwer) sein, sonst kommt es beim Transport durch den Drucker zu Problemen. Bedrucken Sie niemals Tintendruckpapier mit einem Laserdrucker.

Wählen Sie in der Druckersoftware (Druckertreiber) die verwendete Papiersorte aus. Wenn Sie etwa Kopierpapier mit Einstellungen für Fotopapier bedrucken, landet zu viel Tinte auf dem Blatt. Es wellt sich, und die Druckqualität ist miserabel.

Lagern Sie Tintendruck-Spezialpapier am besten in der Originalverpackung, und schützen Sie es vor Licht und Feuchtigkeit.


Warum wellt sich Papier nach dem bedrucken?


Wird das Papier feucht oder nass, etwa wenn Sie eine Seite vollflächig mit Tinte bedrucken, quellen die Fasern auf. Da sie sich in Längsrichtung weniger ausdehnen als quer, wächst ihr Durchmesser und macht das Papier wellig. Dass sie sich in eine Richtung stärker ausdehnen, hängt mit der Laufrichtung des Papiers zusammen. Bei der industriellen Produktion richten sich die Zellstofffasern der Länge nach in Laufrichtung der Papiermaschine aus. Quer zur Laufrichtung liegen die Fasern mehrheitlich nebeneinander.


Wie empfindlich sind Ausdrucke?


Das hängt von der verwendeten Drucktechnik ab. Ausdrucke mit Laserdruckern sind unempfindlich gegen Licht und andere Umwelteinflüsse. Aber auf manchen gestrichenen Sorten haftet der Toner wegen der glatten Papieroberfläche nicht so gut.


Bei Tintenstrahldruckern hängt die Empfindlichkeit sehr stark von der Kombination Tinte und Papier ab. Insgesamt verblassen Ausdrucke mit Farbstofftinten schneller als mit Pigmenttinten und reagieren empfindlicher auf Wasser.


Darf Fotopapier in die Altpapiersammlung?


Inkjet-Fotopapier besteht aus Papier, das meist beidseitig mit Polyethylen beschichtet ist. Damit ist es ein Verbundstoff, der in die Restmülltonne gehört. Sie müssen aber nicht den Altpapierbehälter entern, weil Sie ein paar Fotos hingetan haben. Geringe Mengen stören die Altpapieraufbereitung nicht.


Quelle: © Computer Bild 13/2010


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Papierqualität

Typisches Papiergewicht

Ein wichtiges Merkmal von Papier ist sein Gewicht (Grammatur), angegeben in Gramm pro Quadratmeter. Es bestimmt etwa Dicke und Steifigkeit. Je nach Einsatzzweck sind deshalb unterschiedliche Grammaturen üblich. Die nebenstehende Tabelle listet typische Papiergewichte und deren Anwendungsbereich auf.


Papiergewicht (Grammatur)

Papiersorte

Gewicht

Zeitungspapier

40-50 g/m2

Zeitschriftenpapier (Magazinpapier)

50-70 g/m2

Zeitschriftenpapier (Bilderdruckpapier)

100-135 g/m2

Büro- und Kopierpapier

70-90 g/m2

Schweres Briefpapier

90-120 g/m2

Gestrichenes Laserdruckpapier

90-135 g/m2

Tintendruckspezialpapier

90-150 g/m2

Einfaches Fotopapier

140-180 g/m2

Hochwertiges Fotopapier

240-300 g/m2

Umschlag von Geschäftsberichten

250-300 g/m2

Tintendruck-Fine-Art-Ppaier

200-300 g/m2

Quelle: © Computer Bild 13/2010

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