Die Seite 3 verdankt ihren Namen dem Umstand, dass sie im Anschluss an das Anschreiben und den Lebenslauf folgt. Wie auch die retrograde (retrograd: abgeleitet vom lateinischen retrogradus „rückwärts gehend“) Variante des Lebenslaufs stammt sie ursprünglich aus dem angelsächsischen Raum. Seit Beginn der neunziger Jahre hat sie aber zunehmend auch in Deutschland ihre Anhänger gefunden.


Die Dritte Seite wird häufig auch als „Persönliches Statement“, „Argumentationspapier“ oder „Qualifikationsprofil“ bezeichnet. Diese Begriffe kennzeichnen, worum es geht: Mit der Seite 3 haben Sie die Möglichkeit, die in Ihrem Anschreiben und Lebenslauf gemachten Angaben durch eine Extraseite zu ergänzen. Dabei haben Sie die Möglichkeit, Ihr persönliches Profil noch stärker herauszuarbeiten.


Allerdings ist die Dritte Seite längst kein Standarddokument oder Muss. Sie hat vielmehr den Charakter einer Zugabe. Und dieses Extra ist nur sinnvoll, wenn Sie tatsächlich noch einige überzeugende Trümpfe in der Hinterhand haben, die Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen bisher nicht ausspielen konnten. Im Klartext: Sie müssen auf der Seite 3 tatsächlich etwas mitzuteilen haben.


Hier liegt das Kernproblem der Dritten Seite. In der Regel können Sie alle relevanten Informationen im Anschreiben und im Lebenslauf präsentieren. In der Praxis haben wir es daher häufig mit Extraseiten zu tun, in denen die Bewerber relativ unmotiviert über die üblichen Soft Skills informieren oder Aussagen aus dem Bewerbungsratgebern übernehmen, die mittlerweile hinreichend bekannt sind. Mit origineller Selbst-PR haben diese Seiten nichts mehr zu tun. Zudem wurde die Dritte Seite für Deutschland ursprünglich übernommen, um sich positiv von anderen Bewerbungen abzuheben. Zurzeit enthalten jedoch nahezu zwei Drittel aller Mappen eine derartige Ergänzung. Die individuelle Note der Seite 3 ist daher längst verloren gegangen. Aus diesen Gründen teilt man prinzipiell die Ansicht vieler Personalchefs, die die Dritte Seite eher als „Bewerbungsballast“ bewerten und sie häufig gar nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Die meisten Bewerber können daher auf eine Extraseite in ihren Unterlagen getrost verzichten.


Aber natürlich gibt es zu jedem Grundsatz auch Ausnahmen:



Wenn Sie die Seite 3 für Ihre Bewerbungen nutzen wollen, dann beachten Sie am besten die folgenden Gestaltungstipps:


Form und Inhalt


Beschränken Sie sich auf eine Seite. Welche wichtigen Informationen möchten Sie Ihrem Ansprechpartner als „Sahnehäubchen“ Ihrer Bewerbung mitteilen? Argumentieren Sie kurz und aussagekräftig. Es interessieren auch hier Angaben, die für eine konkrete Position relevant sind. Die Dritte Seite steht in einem engen Zusammenhang mit Ihrem Anschreiben und Lebenslauf. Welche Informationen sind nach Ihrer Auffassung bisher zu kurz gekommen? Jetzt haben Sie die Chance, Ihre persönlichen Stärken und fachlichen Kompetenzen detaillierter darzustellen. Sie können aber auch über Ihre Motivation und Arbeitseinstellung oder über wichtige und prägende Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Karriere informieren.


Mögliche Überschriften



Ob Sie auch die Dritte Seite datieren und unterschreiben, ist wieder Geschmackssache. Durch die eigenhändige Unterschrift wird die persönliche Note dieser Seite allerdings verstärkt.


Auszug aus einem Qualifikationsprofil


Die Dritte Seite


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„Gott hat die einfachen Menschen offenbar geliebt,

denn er hat so viele von ihnen gemacht“

Abraham Lincoln, 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika